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Italien

Die Capris gab es natürlich zu aller erst im Heimatland des Herstellers zu kaufen. Leider spreche/verstehe ich kein italienisch, um hier an detailiertere Informationen zu gelangen. Hilfe und Details diesbezüglich sind hoch willkommen.

England

Das Insellreich war wohl einer der ersten, wenn nicht sogar der erste Auslandsmarkt, den Agrati erschlossen hat. Zumindest habe ich aus der Zeitschrift "Motor Cycling" den ältesten Test zum Capri Roller, einem D Modell mit 70 ccm und Speichenrädern.

In Großbritannien wurden die Capris unter einer eigenen Vertriebsfirma, der Capri Scooter Ltd. später Agrati Sales Ltd. mit Sitz in Nottingham, vertrieben. Vom Start weg waren die englischen Tester von den Capris begeistert. Sie lobten, wie später ihre deutschen Kollegen, das vergleichsweise geringe Gewicht des Rollers, die sehr guten Bremsen und die präzise Schaltung. Der im Vergleich zur Vespa und Lambretta niederigere Preis tat ein übriges zum Erfolg auf der Insel. Im Unterschied zum deutschen Markt waren die englischen Capris mit 70 - 150 ccm etwas hubraumstärker orientiert. Später wurden jedoch aus die 50ccm Modelle auf dem englischen Markt angeboten.

Deutschland

In Deutschland wurden die Capris auf Initiative des Importeurs, der Firma Helmig, zuerst mit 50ccm Sachs Motor in zwei Leistungsvarianten für 45 und 70 km/h am Markt eingeführt. Kurze Zeit später entschied man sich diesen Nationalen Alleingang zu Gunsten der schon in Italien verbauten Garelli Motoren aufzugeben. Diese wurden Triebwerk waren mit 50, 100 und 125ccm lieferbar, ersteres wieder in zwei Leistungsabstufungen. Der Vertrieb und Service ging ab ca. 1966 von der Firma Helmig auf die Firma Neckermann über. Dieser verkaufte auch unter der Bezeichnung Mocar ein Lastendreirad auf Capri Basis.

Österreich

Bei unseren südlichen Nachbarn kann ich den Vertrieb der Capris in Form einer Generalvertretung durch die Firma Motor-Service Hinterberger & Co. mit Sitz in Wien belegen. Angeboten wurden die kleinen 50er Capris, aber auch die hubraumstärkeren Modelle sollen laut Prospekten erhältlich gewesen sein. Ebenso war ein Lastendreirad lieferbar.

Finnland

Im Norden Europas wurde der Garelli Capri in Lizenz von der Firma ASE unter eigenem Namen als ASE Capri gebaut und vertrieben. Die Bauzeit muß länger gewesen sein, da mir sowohl Rund- als auch Fließheckversionen bekannt sind. Die Motorisierung begann mit 75ccm, 100ccm Modelle sind mir ebenfalls bekannt.

Spanien

Die Firma Motobic verkaufte ein Rundheck Capri Model mit eigenem Motor. Dieser hatte 75ccm.

USA

Die Amerikaner konnten den Capriroller als 60 ccm Version in der Rundheckversion kaufen. Wie erfolgreich Garelli damit war ist mir nicht bekannt.

Argentinien

Hier wurde der Capri als Lizenzbau unter den Namen Lido und mit 75 ccm gebaut und vertrieben. Es handelte sich dabei um das Modell mit Rundheck und Speichenrädern. Das Vorderrad wurde von einer geschobenen Schwingenkonstruktion geführt.

Weitere Länder

Ob und in welchem Umfang der Capri in weitere Länder exportiert wurde ist mir bislang nicht bekannt.