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Eines der erfreulichsten Kapitel zum Thema Kugelmoped. Der Motor ist dank Direktantrieb robust und in ungetuntem Zustand sehr verschleißarm und langlebig. Wenn es mal hakt, ist den Fehlern mit etwas handwerklichem Geschick und erstaunlich wenig Werkzeug beizukommen.

Bei einer möglichen Probefahrt sollte man trotzdem auf einige Dinge genauer achten:

Motorstart

Der Motor sollte kalt und mit Choke spätestens beim zweiten Kick da sein und nach kurzem Warmlaufen und zurückgedrücktem Choke in einen gleichmäßig ruhigen Leerlauf fallen. Ist das so: gutes Zeichen.

Bei warmem bis heißem Motor kann es schon mal schwierig werden das Triebwerk erneut zu starten.

Dreht der Motor im Stand hoch und läßt er sich nur wieder durch leichtes Ziehen des Chokes beruhigen, zieht der Motor irgendwo Luft. Die Ursachen sind sehr vielfältig, ignorieren führt schnell zu kapitalen Motorschäden.

Macht es beim Ankicken hörbar metallisch am Anschlag "Klick", schlägt das Kickstarterritzel auf blankes Metall. Grund ist ein kaputtes Anschlaggummi, ein Centartikel, dessen Tausch jedoch eine Spaltung des Motors bedeutet. Ignorieren kann das Gehäuse irgendwann reißen lassen.

Probefahrt

Die Gänge sollten sich leicht und ohne viel Kraftaufwand schalten lassen. Wenn es etwas hakelig zugeht - das kommt öfter vor - ist dies in der Regel ein Problem der Züge. Diese längen sich mit der Zeit und der Schaltvorgang wird zunehmend unsauberer. Feststellbar an zu großem Spiel am Schaltrohr.

Am besten alle Gänge voll ausbeschleunigen und mehrmals komplett durchschalten. Springt öfter ein Gang heraus (in der Regel der 2te oder 3te Gang) und ist das Spiel des Schaltrohrs ok, könnte eine neue Schaltklaue oder sogar neue Zahnräder fällig werden. Der Motor muß dazu komplett zerlegt werden.

Bremsen

Die Vorderbremse ist bei der Vespa schon fast traditionell schlecht. Es sollte aber eine eindeutige Bremswirkung zu spüren sein. Die Hinterradbremse verzögert dafür umso besser und ist manchmal sogar etwas zu blockierfreudig. Dem ist aber mit Einstellarbeiten und gut haftenden Reifen beizukommen.

Elektrik

Ein im wahrsten Sinne manchmal dunkles Kapitel der Vespa. Die Elektrik sollte in gutem, unverbasteltem Zustand sein. Alle Schalter, Licht, Bremslicht und ggf. vorhandene Blinker fehlerfrei funktionieren.

Der Schaltplan stellt Strömungsnovizen vor lösbare Aufgaben. Bastelbuden mit wilden Kupferwürmen im Bauch bedeuten Nervern und oft viel Zeit zur Instandsetzung. Wer einmal einen neuen Kabelbaum in seinen Roller einziehen mußte, weiß wovon ich spreche.

Für den intensiveren Blick habe ich einzelne Technikkomponenten nachfolgend etwas genauer beschrieben...