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Nach einem zeitigen Frühstück breche ich früh auf um unterwegs ein wenig mehr Luft für Zwischenstops zu haben. Über Tönningen und Heide geht es nach Süden. In Meldorf mache ich zum ersten Mal Halt und besuche das örtliche Landwirtschaftmuseum mit Bauernhaus.

Landwirtschaftsmuseum Meldorf 

Hinter dem etwas unspektakulären Titel verbirgt sich ein kleines, aber sehr schönes Museum. Anhand zahlreicher Exponate wie landwirtschftlicher Geräte und den ersten Maschinen lässt sich erahnen, wie mühsam und zum Teil gefährlich der Beruf Landwirt und seiner zahlreichen Helfer war und zum Teil sicher heute noch ist. Besonders beeindruckt hat mich die komplette Wohnung und Arbeitsstätte eines Dorfschmiedes, das im Museum zu sehen ist. Weiterhin die statistische Darstellung für die noch Anfang des letzten Jahrhunderts eingesetzte Menschenkraft/zahl zur Bewirtschaftung eines Hektar Landes.

Das Verhältnis Bauer/Erwerbstätiger war damals nahezu 1:1. Heute ernährt ein Landwirt mit intensiver maschineller Landwirtschaft zwischen 20 bis 25 Menschen! Die industrielle Revolution wäre also ohne die Fortschritte in der Landwirtschaft nicht möglich gewesen.

Die Fotos geben die Ausstellung nur unzureichend wieder, es gibt auch viele Kleingeräte, ein Chemielabor, alte Drescher, eine Kohlfabrik und vieles mehr. 

Ruhrstahl Geräteträger
Gruss aus dem Ruhrgebiet: Ruhrstahl Geräteträger, der Hersteller saß in Witten Annen.

Massey Harris Ferguson Schlepper
Vorne: Massey Harris Ferguson 25 PS Schlepper, im Hintergrund die typischen Abgasrohre eines Lanz Buldog

MB 911
EIn guter Stern auch in der Landwirtschaft: MB 911

 

Nach einem kurzen Abstecher zur ebenfalls in Meldorf befindlichen Windmühle fahre ich über Gudendorf Richtung Brunsbüttel. Ich quere den Nord-Ostsee-Kanal und bummel weiter in Richtung Glückstadt, um dort wie auf der Hinfahrt mit der Fähre überzusetzen.

Rast irgendwo im alten Land
Rast irgendwo im alten Land

 

Ich fahre durch das alte Land und über Stade - Honeburg - Harsefeld. Auf dem Weg zickt die Zündung wieder mit kleinen Aussetzern herum. In Sauensiek mache ich erstmal im Klindworths Gasthof Mittag und beschließe das Problem danach anzugehen. Als die Bedienung meinen Roller sieht, kommen wir ins Gespräch und es stellt sich heraus, das ihr Sohn Lambretta fährt. Die losen Schrauben der Zündspule sind schnell festgezogen und es geht weiter über Heidenau grobe Richtung Walsrode.

Auf dem Weg durch den Ort Lünzen, wo am malerischen Mühlteich diese Doppelradmühle mit 450-jähriger Geschichte steht. Leider ist die Mühle verschlossen, das 4,50 Meter hohe Rad davor ist aber auch so imposant anzuschauen.

Lünzenmühle

Lünzenmühle 

Kurz hinter Walsrode beginne ich mit meiner Suche nach einem Nachtquartier - als ich in Rethem einem örtlichen Vespafahrer treffe. Ich frage nach einer Empfehlung für die Nacht und er führt mich zu seinem Nachbar, der eine Landpension betreibt. Er lät mich später noch auf ein Bier ein und wir quatschen ein wenig übers Schrauben und er zeigt mir seine recht umfangreiche Mopedsammlung. Danach ist erstmal Zapfenstreich.