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Das Dicke Ende...

Mit vollen Tank düse ich morgens von Rethem aus Richtung Steinhuder Meer. Ist der Weg anfangs noch einsam und durch den nicht endenwollenden Wechsel aus Beerenfeldern, Waldstücken, Wiesen und vereinzelt stehende Gehöften gezeichnet, belebt sich die Szenerie je näher ich an das Steinhuder Meer komme. Am von mir befahrenen nördlichen Teil des Sees stehen dann, Parzelle an Parzelle, die Ferienhäuser in mehreren Reihen zwischen Straße und Seeufer. Von Naturschönheit oder dem See habe ich nichts sehen können. Den Ansässigen scheint es zu gefallen und ich flüchte zügigst in Richtung Minden.

Hubschraubermuseum 

Im schönen Bückeburg mache ich unterwegs einen Abstecher in die Altstadt, wo ich das Hubschraubermuseum besuche.  Die bis dato flache Landschaft wird zusehens hügeliger, die Bückerberge und das Wesergebirge künden sich an. Unterwegs finde ich Zeugnisse der auch hier regen Bergbautätigkeit.

bergbau
Altes Bergwerk in den Bückerbergen
 

In der Zeitschrift Markt hatte ich einen kleinen Artikel über das Auto-Motorrad und Technik-Museum in Bad Oeynhausen gelesen. Was ich als fast einziger Besucher der Privatsammlung dann entdeckte ist schon bemerkenswert. Zu sehen sind hier etwa 150 Autos, 250 Motorräder, 300 Schienen-, Land und Luftfahrzeuge. Diese sind zum Teil in gutem, zum Teil aber auch in einem bemitleidenswerten Zustand. Gerade die Exponate im Außenbereich sind dem Verfall nahezu ohne Schutz ausgeliefert. 

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Nach ca. 2 Stunden auf dem Museumsrundgang ist der Kopf endgültig voll und ich mache mich über Löhne auf nach Herford. Es ist noch recht früh und ich überlege auf dem weiteren Weg nach Bielefeld irgendwo einzukehren und ggf. zu übernachten. Es sollte aber anders kommen. Zwischen Herford und Bielefeld fahre ich auf eine Unwetterwand zu. Was zuerst noch nach einem normalen Gewitter aussieht, wird schlagartig zu einem Unwetter wie ich es noch nicht erlebt habe. Vogeleigroße Hagelkörner prügeln mich windelweich und lassen meine Beine, die nur in einer abgeschnittenen BW-Hose stecken, unerträglich schmerzen. Ich mache kehrt und flüchte unter eine Brücke.

Unwetter
Das Unwetter tobt...

Hagelkörner
... kurze Zeit später - Hagelkörner und mein Schuh (Gr. 44)

Über eine Dreiviertelstunde tobt es, ein Blitz schlägt unweit von uns in ein Haus ein und selbst viele Autofahrer bleiben mit ihren Fahrzeugen lieber unter der Brücke. Ich bin völlig durchnässt und beschließe schnellstmöglich nach Essen durchzufahren. Als sich der Hagelstrum legt, sieht es aus als hätte es stellenweise geschneit - trotz ca. 25 Celsius! Dort wo die Sonne auf die den Boden bedeckenden Hagelkörner trifft, verdampfen diese  und ich fahre durch unwirkliche Nebelwände in Richtung Bielefeld. Eine dramatisch schönes Naturschauspiel.

Ich verstaue meine Karten im Rucksack - ab Bielefeld kenne ich die Strecke einigermaßen - ziehe mich an einer Tankstelle um und genieße die letzen Kilometer auf dem Weg nach Essen.