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24.07.2007. Ein wirklich ereignissreicher Tag...

Großer Belt
Großer Belt mit Tickets für Öresund und Beltbrücke und 20 Kronen.
 

Die vier Tage sind wie im Flug vergangen – ich habe meine Sachen wieder auf der Primavera verstaut und verabschiede mich am Morgen von Britta.

Auf der Autobahn geht es zurück über die Öresund Brücke, vorbei an Kopenhagen und in Richtung Roskilde. Ich verlasse dort, wie schon auf der Hinfahrt, die Autobahn und fahre auf der Landstraße nach Ringsted. Hier wende ich mich nun nach Westen und halte auf den Großen Belt zu. Parallel zur Autobahn geht es schwungvoll durch die sich sanft wiegende, leicht hügelige Landschaft. Unterbrochen wird das Grün nur von vereinzelten Häusern, Gehöften und kleineren Städten am Wegensrand. Die Vespa brummt zufrieden mit den typischen Sound und bringt mich schnell über Slagelese nach Korsor - wo auf einmal der Motor erst aussetzt und dann keinen Ton mehr von sich gibt.

Ich rolle am Straßenrand aus und begebe mich auf Fehlersuche. Sprit ist genug vorhanden, nur die Zündkerze hat keinen Funken mehr - die Fehlerquelle in Form eines losen Kabels der Zündspule ist schnell lokalisiert und behoben.

Am Horizont zeichen sich langsam die zwei Hauptpfeiler der Brücke über den Großen Belt ab. An der Mautstation zahle ich meinen Obulus und vor mir erstreckt sich ein leicht ansteigendes Asphaltband, das seinen Scheitelpunkt durch zwei gigantische Brückenpfeiler krönt. Ich fahre eine kleine Ewigkeit auf die beiden Riesen zu und komme mir vor wie eine kleiner Hobbit. Frodo und Sam müssen sich auch nicht anders gefühlt haben, als sie im ersten Teil des Herrn der Ringe in einem kleinen Boot an den zwei majestätischen Königsfiguren, dem westlichen Tor, vorbeizogen. Leider darf man auf der Brücke nicht anhalten, aber den Eindruck der Konstruktion schmälert das kein bisschen.

Die Zeit wird für mich langsam knapp, denn ich muss noch die letzte Fähre von Dänemark nach Sylt bekommen. Also nehme ich ein ganzes Stück die Autobahn und fahre auf dem schnellsten Weg Richtung Havneby auf der dänischen Insel Romo. Die Landschaft wird auf dem Weg zur Küste immer karger und auf dem letzten Meter wird es dann nochmal kniffelig. Der Tank wird zusehens leerer - nur die blöde Insel will zum verrecken nicht auftauchen. Und weit und breit komme ich an keiner Tankstelle vorbei.

Romo
Reservestellung beim Tank und dieser Anblick - schön aber irgendwie nicht witzig
 

Irgendwann muß ich auf Reserve schalten, bin mitten im Nirgendwo umgeben von Heide und Baumlandschaft und mir geht langsam der Stift. Und dann ist da plätzlich der Damm mit der Straße zur Insel Romo, schnurgrade wie ein Amerikanischer Highway, bis zum Horizont. Sch..., nur nicht ausgehen. Am Ende des Damms die Erlösung - ein Tankstelle. Volltanken bitte!!!

Romo Anleger
Geschaft - auf die Minute genau
 

Ich bin 15 Minuten vor dem Ablegen da – Punktlandung. Die Fahrt war anstrengend und so mache ich bei der Überfahrt ein kleines Nickerchen auf dem Sonnendeck. Auf Sylt werde ich erst einmal von einem „freundlichen“ Badegast im schwarzen Stuttgarter Sportwagen beinahe von der Straße geschoben – Deutschland und seine unentspannten Autofahrer haben mich wieder... Zum guten Schluss muss ich noch um einen Stellplatz für mein Zelt auf dem Campingplatz in Wenningstedt betteln. Hat so gerade noch geklappt. Schnell noch ein paar Sonnenuntergangsstrandfotos und ich falle im Zelt ins Koma.

Sylt Sonnenuntergang
Ende eines ereignisreichen Tages